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Zone 6

„Volcano" Maria Miranda und Norie Neumark, Australia

Bildschirme, durcheinander gewürfelt wie das Auswurfmuterial eines Vulkans. Bilder von Eruptionen, Ansichten des Vulkans Stromboli, Wortfetzen, Textstücke, Prasseln, Rauschen. Dazu kommen Kabel, die wie ein Lavastrom aus einem offenen Koffer an der Wand zu den Bildschirmen zu fliessen scheinen...

Auf unserem Planeten sind Vulkane die einzigen Erscheinungen, die eine direkte Verbindung zum Erdinnern haben. Es liegt sozusagen in ihrer Natur... In dem Jules Verne Roman „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde" erreichen die Protagonisten am Ende der Geschichte über den Schlot des Vulkans Stromboli wieder die Erdoberfläche.

Die Arbeit verknüpft die eruptiven Energie der Vulkane mit der Lebensgeschichte des Grossvaters von Maria Miranda. Er emigrierte von Stromboli nach Australien (Gegenorte!) und kehrte im Alter, blind geworden, in seinen Erinnerungen, immer wieder zu diesem Ort zurück. Er teilte das Schicksal vieler Emigranten, die in ihrem „Koffer" nicht nur Kleidung mit auf die Reise nahmen, sondern auch die spezielle Energie ihres Herkunftsortes. Diese Energie bricht sich in Erinnerungen immer wieder Bahn. Sie kann nähren und Kraft geben, aber auch schmerzen, wenn die Erinnerung mit Wehmut einhergeht.

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